D#FUNCTIONS

ZUM STÜCK

 

Eine Trilogie basierend auf Themen von Mozart / Schumann / Wagner

// Bonn-Premiere: Donnerstag, 8. September 2006 // 20.00 Uhr

// Weitere Vorstellungen: Freitag, 9. / Samstag, 10. September // jeweils 20.00 Uhr

// In Koproduktion mit: Festival junge Künstler Bayreuth, theaterimballsaal Bonn, KosmosTheater Wien und tanzimpulse Salzburg /// Ein Projekt im Rahmen der kulturellen Städtepartnerschaft Bonn - Salzburg

// Gefördert durch: Bundesstadt Bonn // Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen // BK Kunst Austria // Stadt und Land Salzburg

 

"Wir sprechen nicht mehr über Sünde, wir haben erlöste Körper, Körper voller Gesundheit, Sport, Vergnügen. Aber wer sieht denn nicht, dass das Desaster davon nur noch schlimmer wird: Der Körper ist immer weiter gefallen, tiefer, da sein Fall immer näher bevorsteht, immer beängstigender wird. Der Körper ist unsere entblößte Angst." Jean-Luc Nancy, Corpus


Unser Körper: Von Disziplinarmächten umstellt, von Macht und Hygiene zum Zähneputzen und der richtigen Regierungsform abgerichtet. Individuellen und kollektiven Definitionen, körperpolitischen Strategien dient er als Schlachtfeld. Machbar und formbar, ist er nie unmittelbar zu erfahren, verbürgt er keinen Ort ursprünglicher Authentizität. Nach einem Kollaps, einer Fehlleistung, einem Funktionsausfall erfolgt seine Rekonstruktion. Ausgetauscht, rehabilitiert, integriert - dann staksen neue Geister wie Fremde in dem alten Körper herum und er wird von neuem erobert und besetzt.


D# Function ist die spannende choreographische Erkundung des Körpers außerhalb seiner Regeln. Neben der Gestaltung jeweils eines eigenständigen Teils, ist der dritte und letzte das Resultat der direkten gemeinsamen Auseinandersetzung der Choreographinnen zum gleichen Thema, mit den gleichen Tänzern und den gleichen Komponisten.

VON UND MIT

 

Tanz/Choreografie: Juray Korec, Erich Rudolf, Anise Smith, Bärbel Stenzenberger /// Konzept/Regie/Choreographie: Helene Weinzierl, Rafaële Giovanola /// Komposition: Oliver Stotz, Jörg Ritzenhoff /// Licht: Marc Brodeur

PRESSESTIMMEN

 

Cocoondance aus Bonn gewinnt sidebyside.net-Festival

 

"Die Bonner Choreographin Rafaële Giovanola hat beim internationalen Internet-Tanzfestival SideBySide-net 2006 die meisten der rund 30.000 Zuschauerstimmen erhalten. Damit hat sich ihr Stück „Lovers & strangers" im Laufe des dreimonatigen „watch&vote" des Festivals gegen neun weitere hochkarätige Nachwuchs-Choreographien durchgesetzt. Giovanola erhält ein Honorar über 3.000 Euro und wird an den Abenden des 9. und 10. März 2007 im JuTa des Düsseldorfer FFT das breite Repertoire ihrer Kompanie „cocoondance" zum Besten geben, um so das Festival zum krönenden Abschluss zu bringen.

In Folge einer internationalen Ausschreibung hatten sich 189 Künstlerinnen und Künstler um die Teilnahme an SideBySide-net 2006 beworben. Die Fachjury des Vereins lud die aus ihrer Sicht besten Zehn zur Festivaleröffnung am 29.Oktober 2006 in Düsseldorf. Seitdem haben rund 30.000 Zuschauer von Aachen bis Athen die Kurzvideos der nominierten Choreographen im Internet gesehen und per virtuellem Applaus bewertet." (Theaterkanal, Datum: 02.02.07)

 

"Die Produktion von Cocoondance Bonn setzte im Theater des Ludwigshafener Pfalzbaus am Samstagabend einen Markstein in dessen Reihe "Tanz in Deutschland". Das ewige Spiel zwischen Frau und Mann wechselt die Regeln im Spiegel der Kulturepochen. Es hat heute nicht die elementare Ehrlichkeit von Romeo und Julia, nicht die ausweglose Schwärmerei des jungen Werther, nicht die schwüle Eleganz eines Fin de Siècle. Wie es läuft, zeigt in manchmal verstörenden, manchmal zerfetzenden, manchmal komischen, manchmal zärtlichen, immer fesselnden Bildern das Tanztheaterstück "Lovers and other Strangers" der Schweizer Choreografin Rafaële Giovanola. (...) Das Ensemble Cocoondance, gegründet von Rafaële Giovanola und Rainald Endraß im Jahr 2000, arbeitet in einem Zwischenbereich von freier und institutioneller Tanzszene. Aus der einen kommen die frischen innovativen Ideen, aus der anderen der Bezug auf ein Publikum, ohne den Theaterkunst in die Sackgasse blutloser Verkopftheit geriete." (Helga Marx, Die Rheinpfalz, Ludwigshafen, 22.01.2007)

"Der Kampf der Geschlechter im Pas de deux – kein sehr neues Thema für Tanztheater, aber selten so witzig, vielschichtig und unterhaltsam umgesetzt wie von der Bonner Kompanie COCOONDANCE bei ihrem Gastspiel mit "Lovers and other Strangers" in der Tafelhalle. Choreografin Rafaële Giovanola nimmt das archaische, immerwährende Thema mit viel Augenzwinkern auf, lässt Viviana Escalé und Volkard Samuel Guist einen heftigen, emotionsgeladenen Liebes- und Machtkampf austoben, der mit Überraschungsmomenten klotzt."

(Katharina Erlenwein, Nürnberger Nachrichten, 29.01.2007)

 

"Sie sprinten über die, mit einer Papierwoge ausgelegten, Bühne – Anfang eines Geschlechterkampfes und der grandiosen Aufführung "Lovers and other Strangers" des COCOONDANCE – Ensembles im Rahmen des 9. Festivals Tanztheater Schwerte. Eindrücklich wird in diesem Stück die Polarität in einer Beziehung vermittelt und viel Raum für die eigene Fantasie gelassen. Eine tänzerische Glanzleistung (...) eine tolle Choreographie und eine wunderschöne, von Jörg Ritzenhoff komponierte Musik: Schöner und eindrucksvoller kann Tanztheater kaum sein." (Christel R. Radix, Westfälische Rundschau, 11.05.2007)

 

"Hinter den jungen Menschen lagen Szenen mit Liebe, Wut, Zuneigung, Gewalt und Anstrengung. Vor ihnen eine ebenso spannungsreiche Handlung. Und mittendrin steckten sie: Die Tänzer Vi¬yiana Escalé und Volkhard "Samuel Guist vom Bonner Ensemble COCOONDANCE. In dem Tanztheater "Lovers and other strangers" von Choreografin Rafaële Giovanola durchlebten sie in der Rohrmeisterei einen dynamischen Geschlechterkampf und zeigten - tänzerisch - alle Emotionen von himmelhoch jauchzend bis zu Tode betrübt. Die ausverkaufte Rohrmeisterei, sah, sichtlich ge¬spannt dabei zu und verfolgte das Feuerwerk der Gefühlsausbrüche. Nicht nur der ausdrucksstarke Tanz des Duos steigerte die Spannung! (...) Mit Symbolen und Metaphern gespickt, verdeutlichten die Tänzer ihrem Publikum, wie nah sich Liebe und Hassliebe, Zärtlichkeit und Gewalt stehen. (...) begeisterte "Bravo" – und "Zugabe"-Rufe." (saz, Ruhrnachrichten, 11.05.2007)

 

"Ein Spiel, ein Wettlauf. Er gewinnt, sie verliert. Mehrmals hinter einander. Sie mogelt, er wird sauer. Schon beginnt der alte Kampf der Geschlechter. (...) Die Choreographin Rafaële Giovanola unterfüttert kurze Bilder der Zuneigung mit unterschwelliger Aggression, die oft in Gewalt mündet. „Lovers and other strangers" ist ein dichter, pulsierender Tanzabend." (Stefan Keim, WDR 3 "Mosaik" + Deutschlandfunk "Fazit – Kultur vom Tage")


"Ob Skurriles, Zauberhaftes, Poetisches, Abgedrehtes oder Trauriges – wann hat man schon die Gelegenheit, so viel experimentierfreudiges Theater mit soviel Hingabe und Leidenschaft, so viel Liebe zu den kleinen Dingen im Paket auf der Bühne zu sehen. Ein kleiner Streifzug durch die ersten Fringe-Tage: Da war zum Beispiel das höchst sinnliche Spiel mit Blicken, die Macht der kleinen Gesten und unaussprechlichen Gefühle beim Pas de deux zweier Liebenden. "Lovers and other Strangers" titelt das Bonner COCOONDANCE-Ensemble seine ungekünstelten, eindringlichen Bilder zwischen Lust und Liebe, Abneigung und Angst, Hass und Hilflosigkeit. Mit einem spannungsreichen Bewegungsvokabular erkunden sich die beiden Seelen auf der Bühne. Das knisternde Packpapier ist mal Spielfläche, dann Versteck, Gefängnis, schützender Kokon (...) Der Kampf der Geschlechter entlarvt die kleinen, fast unmerklichen Momente, in denen die Begierde plötzlich umschlägt, Männer und Frauen ihre Rollen neu definieren und die elementare Angst vor dem Anderen, vor dem Fremden das Leben bestimmt." (Tina Brambrink, Recklinghäuser Zeitung, 01.06.2007)

Festival SideBySide-net, 2006

 

"(...) Mein Favorit für den ersten Preis ist Rafaële Giovanolas beklemmend intensiver Pas de deux Lovers & other strangers. Ihr gelingt es, in exakt getimten Kurzszenen eine Atmosphäre von zärtlicher Liebe, aggressiver Leidenschaft und gefährlich anmutender Gewaltandeutung hervorzurufen. Das beginnt bei der Tsunami-Papierwoge des Anfangs, dem Einwickeln der Tänzerin in das Papier, so dass sie wie eine Plastik wirkt, gefolgt vom wilden Drehen des Paares bis zum Zerreißen des Papiers. Die Roheit, die in der Liebe stecken kann, zeigt der Moment, indem er ihr das Gesicht mit Kreide bemalt. Nie ausgewalzt, immer in Spannung gehalten, ständig neue Ansätze – getanzt von Viviana Escale und Volkhard Samuel Guist. Wenn sie ein dermaßen furioses Armewirbeln, an ihren rechten Händen gefasst, starten, wird einem beim Zuschauen Angst und Bange, es könnte zur Explosion kommen. In Giovanolas Stück sind Tanz und Video überzeugend miteinander verbunden."

(Ulrich Völker, www.tanznetz.de, 20.11.2006)